Bilder in unserer Seele

Bilder in unserer Seele


von

Detlef Wolfgang Scholz

Juni 2009


Täglich sehen wir in den Zeitungen und im Fernsehen Bilder von schrecklichen Unglücken oder Verbrechen, bei denen Menschen verletzt oder getötet werden.


Wir sehen diese Bilder, sind vielleicht erschrocken oder berührt, dann aber blättern wir weiter oder schalten in ein anderes Programm.


Wir sollten einmal innehalten und bei diesen Bildern an die Opfer oder ihre Angehörigen denken. Von einer Minute zur anderen hat sich deren Leben geändert, nichts ist mehr so, wie es war.


Versuchen wir, uns einen Moment in die Seele der Betroffenen hineinzudenken, den Schock zu verstehen, die aufkeimende Angst, was wird in der Zukunft werden.


Wir sollten uns bemühen, die schlaflosen Nächte, die tiefe Trauer, den Schmerz, der in ihrer Seele brennt nachzuempfinden, versuchen uns vorzustellen, wie es uns in dieser Situation gehen würde.


Wir sollten Mitleid haben und nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, denn es kann jeden von uns tagtäglich selber treffen.


Niemand braucht sich seines Mitleids zu schämen, selbst auch dann nicht, wenn man Tränen in den Augen hat.


Ich weiß, man kann nicht mit jedem mitleiden, aber man kann Mitleid empfinden und wenn einem die Opfer persönlich bekannt sind, ihnen beistehen, sie trösten und gegebenenfalls tatkräftig helfen.


Die schrecklichen Bilder in unserer Seele sollen uns keine Angst machen, sondern können uns helfen, nicht nur an uns zu denken, sie sollen vielmehr unser Herz öffnen für unsere Mitmenschen.


Wer Mitmenschlichkeit praktiziert, wird selber, trotz aller Probleme des eigenen Lebens, ein Stück glücklicher sein und bewusster leben.


Ich wünsche uns allen von Herzen, dass wir von Unglücken und schweren Schicksalsschlägen bewahrt bleiben, aber auch Kraft und Mut, unsere Augen vor dem Schicksal anderer Menschen nicht zu verschließen.


VERSTÄNDNIS HILFT!

GLEICHGÜLTIGKEIT TÖTET!